Die Entstehungsgeschichte

Vor dem Erbauer wurde ein Gott angebetet, dessen Name nicht mehr bekannt ist – er wird nur noch der Verblendete oder der Täuscher genannt. Dieser Gott (ein Naturgott) benutzte irgendwann Menschen, um seine Setzlinge und somit sich selbst weiterzuverbreiten. Diese Menschen veränderten sich in ihrem Verhalten – irgendwann liefen sie so lange in eine Richtung, bis sie tot zusammenbrachen. Dort entstand dann ein neuer Hort des Täuschers. Diese Setzlingträger sind auch die ersten belegten Geschändeten, sollte sich das alles wirklich so abgespielt haben. Viele hielten das für eine Ehre und waren so verblendet und fanatisch, daß sie nicht merkten, wie dieser Gott immer perversere Ziele anstrebte.

Einige wenige, darunter auch der damalige Falghat, formierten sich zum Widerstand und versuchten zu kämpfen. Eine Flucht kam nicht in Frage, da Wälder und Wiesen überall vorhanden waren – sie gehörten ja dem Täuscher, so daß auch er ihnen gefolgt wäre. Irgendwann griffen der Landesführer und eine kleine Schar von Freiwilligen die Brutstätte des Täuschers an, und ein übermenschlicher Kampf entbrannte. Irgendwie schaffte der Landesführer es, als alle anderen bereits tot waren, den Täuscher, bzw. seine Inkarnation zu zerstören. Im selben Augenblick wurde dieser Falghat von der freigesetzten entfesselten Macht des Täuschers vernichtet – wenn auch nicht ganz. Man sagt, der Todesschrei sei so schrecklich und entsetzlich gewesen, daß man ihn noch Meilen entfernt wahrnehmen konnte.

Der Landesführer starb an diesem Tag, doch die Macht, die er aufnahm, und wohl auch die Trauer über sein Ende und das seiner Mitstreiter ließen ihn keine Ruhe finden. Oder vielmehr: er konnte keine finden, denn ab dieser Stunde war er der Erbauer: Jener Der Unser Volk Befreite. Es ist das Mindeste, ihn nach seinem und der anderen Opfer anzubeten und zu preisen. Leider überlebte auch ein Teil des Täuschers diesen Kampf – es war der Teil des Waldes und somit auch der wahnsinnige Teil.

Einer der wenigen, zu denen der Erbauer direkt sprach, war wohl Djestre. Wer Djestre war, läßt sich heute schwer sagen, oder warum der Erbauer ihn als seinen ersten Preardin erwählte. Die einen meinen, weil er ein so reines und gütiges Wesen war, was belegt ist, oder daß er ein Vertrauter des Erbauers war, sogar sein Bruder. Aber all das spielt keine Rolle, denn Djestre war der erste, der die Worte unseres Erbauers hörte.

In dieser Vision erhielt Djestre die Grundsteine für die danglarische Gesellschaft und die Lebensinhalte ihres Glaubens. Er faßte diese Gespräch zu mehreren Regeln, genannt die Grundsteine bzw. die Grundsteine des Glaubens, zusammen, damit ein jeder sie verstehen und sich danach richten könne. Diese Regeln ließ er in Bronze einmeißeln, für jede Regel eine Bronzeplatte. Diese Platten ließ er zu einem Buch schmieden – zum Buch der Grundsteine, und anschließend als Tempelgrundstein im Hause des Erbauers zu Harrgon versenken. Dieses Buch der Grundsteine, das neben dem Buch der Erinnerung zu einem der höchsten Relikte des Ordens gehört, führt auch die Namen aller Gläubigen, die gestorben sind und natürlich die, die sterben werden.

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