Allgemeines
Wer nach Danglar reist, wird schnell merken: Irgendwas ist hier anders. Da ist von getötetem Holz die Rede, der bärbeißige Kerl in voller Plattenrüstung stellt sich als Holzfäller vor und wer sich über die blühende Natur im Frühling freut, wird ganz seltsam angeschaut … schnell wird man herausfinden, dass der hiesige Wald von etwas heimgesucht wird, das man den „Waldfürsten“ nennt und das alles, was die Natur hervorbringt, zu einer Gefahr für den Menschen macht.
Dennoch besteht ein Großteil der Fläche des Landes aus Ebenen und Wäldern; diese werden vornehmlich dazu benutzt, den landwirtschaftlichen Bedarf zu decken. Neben Korn und Weizen, die selten in ausreichender Menge vorhanden sind, stellt Fleisch den größten Anteil an der Nahrung. Dabei wird aber streng darauf geachtet, was gejagt wird und wann (man weiß ja nie, welche Wurzel dieses Tier vorher gegessen hat!), daher wird die Viehzucht in geschlossenen Gehegen bevorzugt.
Überall im Lande verstreut findet man Garnisonen des Ordens (sogenannte „Krack“), wobei diese nicht immer nur mit Ordensleuten besetzt sind, sondern auch große Kontingente der Rotwehr beherbergen. Überhaupt scheint das Militär und der Orden allgegenwärtig zu sein, zumindest, je tiefer man nach Danglar hinein reist.
Das Volk von Danglar ist recht freundlich und aufgeschlossen, auch Fremden gegenüber. Meistens ist man hier sehr neugierig und begierig, Geschichten von anderen Ländern zu hören, und der eigentliche kurze Besuch einer der vielen Karawanen kann sich dann schon mal ziemlich in die Länge ziehen (deswegen benutzen viele Karawanen-Führer immer die gleiche Strecke nach Danglar hinein, so müssen sie den meisten Leuten nur das Neueste über ihre Reisen erzählen). Es werden nur wenige aus dem normalen Volke einen Fremden bedrängen, dieses ist meist nur neugierig – etwas anders kann sich da schon die Rotwehr, die Ritterschaft oder sogar der Orden verhalten. Sie würden schon eher Informationen verlangen und darauf bestehen; sollte sich aber zeigen, das die Fremden nichts im Schilde führen, wird auch deren Neugierde geweckt. So viel Wissen und Informationen das Volk von Danglar hören möchte, so viel Wissen und Informationen gibt es bereitwillig weiter. Es gibt Wettbewerbe, bei denen Geschichten vorgetragen werden, und diejenige, die dem Publikum am besten gefällt, wird entsprechend honoriert. Aber nicht nur Geschichten und Wissen sind dem Volk wichtig; alles, was erschaffen und erbaut wurde, interessiert das Volk. Fast jeder in Danglar ist handwerklich in irgendeiner Form geschickt, es gibt Gilden, deren Hauptaufgabe nur darin besteht, das gemeine Volk und jeden anderen, der möchte und die Zeit dazu hat, in diversen handwerklichen Tätigkeiten zu unterrichten. Deshalb stehen auch Kunstwerke und Erfindungen hoch im öffentlichen Interesse.
Natürlich sind dieses keine alltäglichen Beschäftigungen – das Leben auf den Feldern ist hart und erfordert viel Arbeit, aber um diese Zeit zu schaffen, gibt es eigene Festtage, an denen die Arbeit niedergelegt wird, und an denen Wettbewerbe (wie schon oben beschrieben, sowohl für Geschichten als auch bildende und Handwerkskünste) stattfinden.