5. Der Jüngste Krieg
Anmerkung: Weitere Details um die Ereignisse, die zum Jüngsten Krieg führten, und wie er genau verlief, finden sich unter The Story so far zu finden, da es sich um die Geschehnisse der vergangenen Jahre handelt. Hier werden wir uns auf den etwas groberen Rahmen beschränken.
Danglar blieb von da an über knapp fünf Jahrhunderten relativ ruhig – relativ in dem Sinne, dass es zu keinen großen Auseinandersetzungen oder Umbrüchen kam. Schmiede- und Handwerkskunst erblühten, der Orden baute seine Macht aus und der Glaube an den Erbauer hat das Volk stark durchdrungen. Dennoch bewegte sich gleich an mehreren Fronten hinter den Kulissen einiges.
Die Preardin und die Flamme der Läuterung lieferten sich über die Jahrhunderte einen subtilen Machtkampf innerhalb des Reiches, den bis vor kurzem keiner von beiden wirklich für sich entscheiden konnten. Die Oradin versuchten zunehmend verzweifelter, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln, scheiterten aber größtenteils. Zumindest konnten sie offene Auseinandersetzungen verhindern – gegenüber dem Volk traten sie umso entschlossener als Verfechter eines einigen Landes auf.
Zunächst schienen sich größere Probleme auf ein immer stetigeres Wuchern des Waldfürsten und auf ein Zuströmen der Yrch zu beschränken. Die Rotwehr kämpfte einen heldenhaften Kampf gegen die wieder steigende Zahl dieser danglarischen Orkabart. Zudem machte ihr ein Verbrechersyndikat unter der Leitung einer gewissen “Drago” das Leben schwer, das sich während der eigentlichen Auseinandersetzungen mit dem Waldfürsten im Jüngsten Krieg allerdings bemerkenswert im Hintergrund hielt. Später wurde aber auch die Rotwehr in den Jüngsten Krieg hineingezogen, auch wenn sie recht glimpflich davonkam.
Die Magier wurden über die Jahrhunderte endgültig zu einer Randgruppe. Gesellschaftlich akzeptiert waren eigentlich nur noch die Kathul Sar – die Kampfmagier vom Weg des Silbernen Pfeils, die ein Teil des Ordens wurden. Sie wurden aber so fanatisch, dass die Bevölkerung schon wieder Angst vor ihnen bekam, fast ebenso wie vor der Flamme der Läuterung.
Dann aber traten gleich mehrere Ereignisse auf einmal auf: Der Waldfürst ging in die Offensive, und auch empfindliche Rückschläge wie die Ereignisse bei Herokan, in deren Zuge er zentrale Mindere Eminenzen verlor, oder die Rückschläge um seine Suche nach dem neuen Missionar konnten ihn nicht dauerhaft aufhalten. Er bedrängte das Reich immer stärker, bis er im Frühjahr 993 d.E. eine finale Offensive startete. Eine grüne Armee drohte Danglar zu überrollen.
Schon während der Anfangsphase dieser Offensive zeigte sich, zuerst versteckt, später offen, dass auch die Unlebenden in Danglar nicht so besiegt waren, wie es schien. Kracgoj von Danglar nutzte die sich anbahnende Rückkehr des Missionars, um auch seine Rückkehr zu forcieren. Die Khardin mussten schlussendlich eingestehen, dass in Danglar wieder Untote wandelten – das Reich drohte zwischen den Fronten zerrieben zu werden.
Von Seiten der Magier war zudem keine Hilfe zu erwarten. Es war zum Eklat gekommen, als die Khardin der Flamme der Läuterung schließlich die Magier öffentlich der Nekromantie anklagten und einen kompletten Weg auslöschten. Die anderen Wege kamen nur mit Mühe und durch direktes Eingreifen des Falgathen mit ihrer bloßen Existenz davon, waren aber in Personal und Einfluss massiv geschwächt.
Verkompliziert wurde das Ganze auch durch das Auftauchen der Yrkor im Südosten, einer Art Herrscherkaste der normalen Yrch, die nach einem strengen alten Kodex lebten und eine Art “Heiligen Krieg” gegen die Menschen führten. Sie konnten jedoch durch Zweifel an ihren eigenen Prophezeiungen in einen inneren Zwist gestürzt werden, von dem sie sich bis heute nicht erholt haben. Ihre genaue Heimat ist noch unbekannt, das Reich hat aber akut auch keine Kraft, sich mit ihnen zu befassen.
In dieser Lage wurde alles, was das Reich besaß, in eine finale Schlacht geworfen. Durch eine Falle nahe der alten Ordensfestung Mittweg konnte schließlich der neue Missionar gegen den wieder erstandenen Kracgoj ausgespielt werden. Beide wurden vernichtet, das Reich bezahlte aber einen hohen Preis. Fast alle Ordenskrieger waren in der Schlacht gefallen, es gab kaum noch überlebende Oradin, und auch die Zahl der Preadin hatte stark abgenommen. Am besten kam allerdings noch die Flamme der Läuterung davon – sie hatten zwar auch Verluste einstecken müssen, ihre waren aber bei Weitem nicht so hoch wie die der anderen Truppen.
Dezimiert wurde auch die Danglar-Garde – vielen ließen ihr Leben bei dem Versuch, den Falgathen zu beschützen. Sie scheiterten zudem – in der Schlacht bei Mittweg, im Vorfeld des alles entscheidenden Abends, starb Falgath Imlad von Danglar im Ansturm der Geschändeten.