Spielphilosophie

Einleitung

Ob man im LARP miteinander klar kommt und Spaß am gemeinsamen Spiel hat, hängt nach unserer Auffassung sehr viel weniger vom Charakter oder von der Herkunft ab als davon, was man im Spiel sucht. WIE will man spielen? Woran hat man Spaß? Das bestimmt oft, ob man auch gemeinsam Spaß haben kann. Hier folgt eine kleine Abhandlung darüber, woran wir Spaß haben und was wir versuchen, in unser Spiel zu bringen. Die folgende Abhandlung kann natürlich bei einzelnen variieren, stellt aber einen ganz guten Durchschnitt dar.

Spielstil

Am ehesten lässt sich unser Spielstil wohl noch als „cinematisch“ beschreiben – LARP macht uns Spaß, wenn es wie ein guter Film ist. Das ist ein hochtrabendes Wort dafür, das wir es mit der Nähe zur Realität und den Ansprüchen an historische Vorlagen nicht so wirklich dringlich haben, aber trotzdem versuchen, unseren Hintergrund und unser Spiel möglichst in sich schlüssig und nachvollziehbar zu halten. Die Nachvollziehbarkeit und innere Logik unseres Hintergrundes und auch der Geschehnisse auf unseren Cons ist uns sehr wichtig.

Das klingt recht ernst, ist es aber nicht. Wie wohl die meisten machen wir LARP zum Spaß. Das heißt, wir wollen uns amüsieren, tolle Stimmung haben und viel lachen. Für alles aber gibt es einen Moment, und auch das ist wie im Kino: An dramatischen oder tragischen Stellen stört Albernheit, in wirklich witzigen Momenten stört die Grabesmine. Ein Gespür für den richtigen Moment braucht man schon.

Kurz und grob zusammengefaßt: Wir wollen Szenen schaffen, an die man sich gern erinnert. Schlachten wie in Königreich der Himmel, Abenteuer wie bei Indiana Jones, Leben wie in Band of Brothers, sterben wie in Braveheart. 😉

Das versuchen wir natürlich auch als Spieler auf anderen Cons. Gar nicht mögen wir daher alles, was dagegen arbeitet:
– sogenanntes „effektives“ Spiel, das auf schnelles Erledigen eines Gegners nicht nur im Kampf hinzielt (eine gut gespielte Feindschaft kann soviel Spaß machen)
– dumme düstere Meuchler, die außer kewlen Rachemorden kein Spiel kennen
– auf Schienen verlaufenden Weltuntergangs-Drehbuchplot, der nur die eine Lösung zulässt, die der SL selbst eingefallen ist
– Gegner ohne Motivation und ohne jeden herausfindbaren Hintergrund
– agieren, weil „man halt Held ist“ oder „weil das halt so ist“
– gleichzeitig ewiges Feindversteher-Herumdiskutiere angesichts einer akuten Bedrohung – wer fragt sich ernsthaft, ob nun der blutschnaubende Ork vor dem Lager vielleicht nur eine schwere Kindheit hatte?

Die Grundregel in der Art Fantasy, die wir mögen, ist: Follow your own rules. Bediene Dich des Fantastischen, aber benutze es nicht als Ausrede, wenn Dir kein Grund für Dein Tun einfällt oder Du zu faul bist, nachzudenken.

Im Hintergrund

Danglar ist ein reines Fantasyland, das sich zwar auf der Seite der „Gegner“, der Antagonisten, stark an High-Fantasy orientiert (es gibt „Mutanten“, Untote, Orks und noch anderes absonderliches Getier), das sich aber auf der Seite des eigentlichen Spiels eher im Low-Fantasy-Bereich hält (überwiegend spielen wir Menschen ohne irgendwelche Sonderfähigkeiten, Fremdrassen und Magie werden eher zurückhaltend eingesetzt). Das klingt zunächst wie ein Widerspruch, lässt sich aber gerade als Gegensatz gut umsetzen – das alte „Menschen gegen Aliens“-Prinzip.

Der Hintergrund von Danglar ist dabei insgesamt relativ komplex im Vergleich zu manch anderem. Wir haben Spaß daran, einen solchen Hintergrund mit hoffentlich interessanten und manchmal auch skurrilen Details zu versehen, die Welt dort mit Leben zu füllen und zu schauen, wie sich diese kleine Welt nur durch die Interaktion im Spiel verändert. Aktionen von SC auf unseren Cons haben durchaus Auswirkungen auf die Geschehnisse im Land, und es gibt eine fortlaufende Geschichte – Danglar ist nicht statisch, sondern verändert sich stetig.

Auch daran haben wir Gefallen: Zu sehen, was passiert, wie auf unseren Hintergrund reagiert wird und wie die Reaktionen ihn verändern. Schon allein deswegen wird man bei uns keine Weltuntergang-Plots finden: wir haben zu viel Spaß daran, den Ausgang offen zu lassen und auch mit negativen Ereignissen weiter zu spielen.

Auf unseren Cons

Wir versuchen stets, folgende Dinge zu bieten (und das gelingt uns mal mehr, mal weniger):

– Interessante Geschehnisse in Plot und Hintergrund, aber kein Rätselzwang
– Logik, viel Logik: Bei uns passiert nichts „einfach so“, weil es „halt so ist“ oder weil „das Magie ist“. Für alle Geschehnisse gibt es einen nachvollziehbaren Grund.
– Beschäftigung für alle – niemand soll sich langweilen, für jeden soll es mit ein bisschen Engagement genug zu tun geben. Auch Krieger dürfen denken!
– Action: ja, wir haben Spaß am LARP-Kampf, und wer den auch hat, der soll genug zu tun kriegen. Gleichzeitig wird die Klopperei aber niemandem aufgezwungen, der nicht will
– Spaß: Hey, es ist immer noch ein Spiel. Wir machen das, um Spaß zu haben, um zu lachen, um gut unterhalten zu werden… dieselben Gründe, aus denen man ins Kino geht.
– Opferregel: Wir sind der Ansicht, dass man das Ende des Charakterspiels niemandem aufzwingen sollte. Statt eines „Todesstoßes“ oder ähnlichem verwenden wir die Opferregel.

Erwartungen an die Spieler

Auch wir haben Erwartungen an unsere Spieler. Wenn sie erfüllt werden, freut uns das sehr – das Folgende ist aber keine Checkliste, bei der man alles abhaken muss, um zu uns zu kommen. Aber wer sich mit den Zielen hier grob identifizieren kann, der hat gute Chancen, Spaß mit uns zu haben.

– Spiel, um zu spielen, nicht um zu gewinnen. Ja, natürlich darf man nach dem „Gewinnen“ streben (eines Kampfes, einer Schlacht, eines Rätsels, eines jeden Wettbewerbs), aber nicht um jeden Preis. Macht es fair, macht es sportlich, macht es so, dass jeder Spaß haben kann.

– einen Sinn für Szenen und Dramaturgie. Biegt ruhig ein wenig die Logik oder die Regeln, wenn eine geile Szene dabei rauskommt. Der Zweikampf macht einen Heidenspaß? Dann dreht ruhig ein bisschen an der Epikschraube. Der unüberwindbare Gegner hat Euch sauber und heftig erwischt? Dann fallt ruhig um, auch wenn Ihr noch Rüstungspunkte habt. Seht die Regeln ruhig nur als Richtlinien, solange Ihr Euch damit nicht nur Vorteile verschafft.

– Spaß: Hey, es ist immer noch ein Spiel. Wir machen das, um Spaß zu haben, um zu lachen, um gut unterhalten zu werden … dieselben Gründe, aus denen man ins Kino geht. Wir organisieren Szenarien für Euch, in denen Ihr spielen könnt. Der schönste Dank ist, wenn Ihr sie mit schönem Spiel zum Leben erweckt.

– Eingehen auf den Hintergrund: Ja, ein bisschen mit dem Setting beschäftigen solltet Ihr Euch schon. Denn wir arbeiten viel mit dem, was bisher passiert ist, sowohl im Hintergrund wie auch auf Cons. Diese Seite etwa sollte Euch alle Informationen liefern, die Ihr braucht, und wir sind sicher: Du kannst mehr Spaß haben, wenn Du Dich etwas einliest in unser Land. Wir versuchen auch, es Dir leicht zu machen, Dich zu informieren.