Kulturelle Besonderheiten / Religöse Gebräuche

Der gläubige Danglarer lebt nach den Grundsteinen. Daraus ergeben sich einige Bräuche und Sitten im täglichen Leben.
Ein guter Gläubiger begrüßt, wie es in den Grundsteinen steht, morgens den Tag und verabschiedet die Nacht und tut das Umgekehrte am Abend, und zwar folgendermaßen:

Zunächst stellt sich der Danglarer hin in Richtung der/des untergehenden Sonne/Mondes und verbeugt sich in Demut vor dem schwindenden Tag oder der schwindenden Nacht. Dann kniet er sich hin und formt mit Händen und Armen eine stilisierte Sense, die typische Gebetshaltung. Anschließend steht er auf, dreht sich um und wiederholt das Ganze in Richtung der/des beginnenden Nacht/Tages.

In der Demutshaltung steht ein Ordensmitglied häufiger: Nicht nur zum Beten, auch, um Reue zu zeigen, etwa für eine unbedachte Äußerung oder eine falsche Handlung.
Und so sieht das aus: (Tendenziell) gerade Haltung, leicht ausgebreitete Arme, gesenkter Kopf, Handflächen neben dem Körper, nach vorn geöffnet.

Das Volk betet zu den Heiligen, dem Gefolge des Erbauers, wenn sie den Erbauer sozusagen nicht direkt mit ihren Sorgen belasten wollen, und sie nennen sie beim Namen (so etwa wie: „Möge Madakor sich deiner Seele annehmen“ oder „Möge Farreas diesen Acker stets behüten.“ oder auch „Bei Regolach, die Flamme der Läuterung ist da!“). Oft sieht das Volk auch in bekannten Helden oder berühmten Adligen einiges dieser Krieger wiederkehren („Er hat die ganze Zeit nicht mit der Wimper gezuckt, in ihm steckt ein bisschen von Tugamar“). Auch ist es üblich, Kinder nach ihnen zu benennen, ob nun direkt oder leicht abgewandelt.

In jeder danglarischen Kapelle steht in der Mitte ein kleiner Dornstrauch. Er soll eine ständige Erinnerung an die Bedrohung durch den Waldfürsten darstellen.

 

Andere Bräuche ergeben sich aus den schlicht überlebensnotwendigen Schutzmaßnahmen vor dem Waldfürsten:
Auch in Danglar sind die Menschen auf den Rohstoff Holz angewiesen – um aber nicht vom eigenen Hausrat angefallen zu werden, wird das Holz einer speziellen Behandlung unterzogen: Aus Schwarzwurzelsaft wird eine Säure gewonnen, die das Holz zuverlässig abtötet. Dies wird von einem eigenen Berufsstand, den Holztötern, ausgeführt, die hoch angesehen sind. Getötetes Holz ist an diesem Siegel erkennbar:

Ein besonder schöner Brauch ist das alljährlich im beschaulichen Dorf Steinwurf stattfindende Steinwurffest: Zum Zeichen des unnachgiebigen Kampfes gegen den Waldfürsten wird mit einem Katapult ein großer Stein in den Wald geschleudert. Dazu findet ein großer Jahrmarkt statt, es werden Schnittchen verkauft und Holz verbrannt.
Auch die Kleinsten lernen schon, dass der Wald von Übel ist: Regelmäßig werden mit Schulklassen Ausflüge unternommen, wo gemeinsam Sträucher zertreten werden. Dazu gibt es Würstchen.
Die Feldarbeit in Danglar ist mühsamer und aufwendiger als in anderen Ländern, denn zu dem kargen Boden kommen aufwändige Schutzmaßnahmen hinzu: Außer dem Bauern, der hinter dem Pflug geht, wird ein weiterer Helfer benötigt, der vor dem Gespann den Boden absucht.
Reichere Bauern haben es da leichter: Sie beschäftigen oft Feldwächter, die nachts über die Felder patrouillieren und Acht geben, dass sich kein Saatgut des Waldfürsten auf dem Feld regt oder gar Schergen des Waldfürsten eindringen und die Gewächse verseuchen.
Besonders angesehen ist in Danglar der Beruf des Holzfällers, der sich in schwerer Rüstung in den Wald wagt und Bäume schlägt, immer auf der Hut vor dem Wandelbaren.